Es wird einer von vielen Höhepunkten des Vokalfestes Chor@Berlin – das “Sacred Concert” von Jazz-Legende Duke Ellington. Nicht weniger als 160 Mitwirkende präsentieren das Werk im Rahmen der erstmals auch in Potsdam stattfindenden Nacht der Chöre am 23. Februar. Neben den um Projektsängerinnen und -sänger ergänzten Chören Vocal Groove Generation und BerlinVokal stehen dabei unter der Gesamtleitung von Michael Betzner-Brandt die Bigband der Universität der Künste Berlin und eine Stepptänzerin auf der Bühne. Bereits am vergangenen Freitag (15. Februar) begeisterte das Projekt das Publikum in der bis auf den letzten (Steh-)Platz ausverkauften Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.
Die beiden Aufführungen des “Sacred Concert” in Berlin und Potsdam sind ein Kooperationsprojekt der Universität der Künste Berlin, der Musikschule Leo Borchard Steglitz-Zehlendorf und der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Das Werk entstand, als Edward Kennedy „Duke“ Ellington (1899-1974) – einer der bedeutendsten amerikanischen Jazzmusiker des 20. Jahrhunderts – 1963 darum gebeten wurde, ein geistliches Werk für die Einweihung der Grace Cathedral in San Francisco zu komponieren. Der 64-Jährige willigte gerne ein, hatte er doch mit zunehmendem Alter begonnen, sich mehr und mehr mit größeren musikalischen Formen zu beschäftigen und sich religiösen Themen zuzuwenden. Das “First Sacred Concert”, in dem Elemente aus Jazz, Klassik, Chormusik, Spiritual, Gospel, Blues und auch Tanz verschmelzen, erlebte seine Uraufführung am 16. September 1965, Ellington und sein Orchester tourten anschließend mit dem Werk durch die USA.
Markenzeichen des Komponisten war seit jeher, dass er seine Stücke den jeweils mitwirkenden Musikern auf den Leib schrieb, und so entstanden zwischen 1965 und 1973 zwei weitere “Sacred Concerts”, die in zahlreichen Kirchen in der ganzen Welt aufgeführt wurden. Die Høybye/Pedersen-Version entstand 1993 bei einem großen internationalen Workshop, für den zuerst kein Notenmaterial zur Verfügung stand. Der ursprünglich meist einstimmige Chorpart wurde dabei komplexer.