Während der chor.com-Eröffnung wurde einem Dortmunder Kindergarten erstmals das Qualitätssiegel „Die Carusos“ für kindgerechtes Singen in Kindergarten und Grundschule verliehen. Zur „Carusos“-Initiative gehört auch ein Patenschaftsprojekt zwischen dem Deutschen Chorverband und dem Bundeswettbewerb Gesang, das Opernsänger und Wettbewerbs-Vorsitzender Hanno Müller-Brachmann auf der chor.com präsentierte. Das Projekt, in dessen Rahmen professionelle Sänger Paten von „Carusos“-Kindergärten werden sollen, will eine Brücke zwischen Spitze und Breite schlagen und Kinder für den Beruf des Opernsängers begeistern.
Vor allem die Pädagoginnen und Pädagogen in den Kindergärten müssten unterstützt werden, sagte Henning Scherf, Präsident des Deutschen Chorverbandes, zum Start der Carusos-Patenschaften. Nach dem guten Anfangserfolg müsse jetzt der Erfolg in die Breite getragen werden. Zudem, so betonte Müller-Brachmann, mache er die Erfahrung, dass etwa durch Führungen und Opernbesuche die Kinder aufgeschlossener für die Hochkultur würden.
Henning Scherf brachte seine Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass der Musikunterricht in den Schulen zurückgefahren werde. Dabei beweise gerade der Erfolg durch FELIX, dass Singen elementar wichtig ist und durchgehend vom Kindergarten bis zur Schule angeboten werden soll. Eine Schule, die Musikerziehung wichtig nimmt, könne sich dadurch auch profilieren.
Bass-Bariton Hanno Müller-Brachmann betonte, dass der Besuch von professionellen Künstlern als Paten die Kinder nochmal besonders motiviere – so erlebe er, dass spielerisch Opern mit Lego nachgestellt würden. Die Idee, professionelle Chorsänger als Paten in das Carusos-Projekt hineinzunehmen, sei durch “Learning by Doing” entstanden. Er habe seine Kinder frühzeitig in die Oper mitgenommen und erlebt, dass diese Ereignisse den Einstieg in die Hochkultur für die Kinder leichter gemacht hätten. Gerade die persönliche Vermittlung sei hier der Schlüssel zu einem nachhaltigen Erfolg.