Feb 212013
 

RIAS KammerchorFröhlicher hätte die dritte Auflage des Vokalfestes Chor@Berlin nicht beginnen können: Der RIAS Kammerchor war mit seinem Education-Projekt “KlasseKlänge” im RADIALSYSTEM V zu Gast – und mit ihm mehr als 400 Berliner Schülerinnen und Schüler, die gleichermaßen Publikum und Chor waren. Denn das Konzert war der Höhepunkt einer monatelangen Arbeitsphase, während der einzelne RIAS-Sängerinnen und -Sänger regelmäßig die Klassen besuchten, um mit ihnen Stücke zu erarbeiten, zu proben und über Musik zu sprechen. Dass es in diesem besonderen Musikunterricht nicht immer bierernst zugeht, bewies bei Chor@Berlin das Lachstück von Karsten Gundermann, das die neun- bis zwölfjährigen Kinder und die Gesangsprofis gemeinsam aufführten – und dabei offensichtlich alle verdammt viel Spaß hatten.

KlasseKlängeDie “KlasseKlänge” des RIAS Kammerchors sind ein tiefgreifendes Projekt, das aus drei Komponenten besteht: Lehrerfortbildung mit speziell angefertigten Materialien, schulischer Unterricht und ein öffentliches Konzert, an dem SchülerInnen aktiv beteiligt sind. Verbindlichkeit – gewährleistet durch die Arbeit im regulären Unterricht – und Nachhaltigkeit durch längere Projektdauer sowie die Möglichkeit der Fortsetzung prägen das Programm, das für Schulen mit entwickelten Musikunterricht ebenso geeignet ist wie für Schulen, in denen Musik bislang zu kurz kommt.

Das Vokalfest Chor@Berlin, das sich als Experimentierlabor der Berliner Chorszene versteht, bot den “KlasseKlängen” mit ihrem edukativen und experimentellen Charakter den perfekten Rahmen. Und so stimmte die Atmosphäre in der großen Halle des RADIALSYSTEMS von Anfang an: Nachdem der RIAS mit “Wenn ich ein Vöglein wär'” den Vormittag eröffnet hatte, durften auch schon die Kinder ran. Als großer Chor sangen sie “Der Mond ist aufgegangen”, das sie danach von den Profis im vierstimmigen Satz von Max Reger vorgesungen bekamen – und lernten, wie anders es sich anhört, wenn nicht alle dasselbe singen.

Am meisten Spaß aber hatten die Kinder bei der anschließenden Uraufführung eines Stückes des Hamburger Komponisten Karsten Gundermann – kein wunder, besteht dies doch ausschließlich aus Lachen. Und Noten braucht man auch keine dafür: Die zu singenden oder sprechenden Silben werden großformatig an eine Videowand geworfen. Dort erscheinen sie in unterschiedlichen Farben, so dass jedes Kind nach vorheriger Einteilung und vielen Proben weiß, bei welcher Farbe sein Einsatz ist. Das Ergebnis kann sich hören lassen – und steckt an!